Zentralverband des
Deutschen Handwerks
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30.06.2022

Österreich: Umfangreiche Förderprogramme für den Klimaschutz

Vielfältige Chancen für deutsche Anbieter.

Österreich setzt 59 Prozent seiner EU-Fördermittel aus dem Aufbau- und Resilienzplan für den Klimaschutz ein. Das Land hat sich das Ziel gesetzt, bereits 2040 komplett auf CO2-Emissionen zu verzichten und damit die Klimaneutralität 10 Jahre früher zu erreichen als europaweit angestrebt. Ein erstes Etappenziel ist es, ab 2030 ausschließlich erneuerbare Energien zur Stromerzeugung zu nutzen.

Weitere Aktivitäten betreffen die Anpassung an den Klimawandel: Das Förderprogramm KLAR! zielt darauf ab, Regionen und Gemeinden auf klimabedingte Gefahren und Naturkatastrophen vorzubereiten. Von den umfangreichen Förderprogrammen können auch deutsche Unternehmen profitieren.

1 Mio. Dächer sollen mit Paneels ausgestattet werden

Im Sommer 2021 hat die Regierung in Wien das Erneuerbare-Ausbau-Gesetz (EAG) verabschiedet. Als erste Zielmarke auf dem Weg zur Klimaneutralität 2040 sieht es vor, den gesamten Stromverbrauch ab 2030 zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien zu decken. Photovoltaik spielt bei der Umsetzung der Klima- und Energiestrategie #mission2030 eine entscheidende Rolle. Laut EAG sollen 1 Mio. Dächer mit Paneels ausgestattet werden.

Wasserstoffstrategie soll Ressourcen bündeln

Zur Gewinnung grünen Wasserstoffs stellt die Regierung jährlich 50 Mio. Euro für Elektrolyseure bereit. Außerdem sind 100 Mio. Euro vom österreichischen Aufbau- und Resilienzplan für die Förderung von Wasserstoff vorgesehen. Für deutsche Unternehmen könnten auch die Bestrebungen hinsichtlich der „Important Projects of Common European Interest (IPCEI)“ von Interesse sein, in denen Unternehmen mehrerer Länder in verschiedenen Aufgabenbereichen transnational zusammenarbeiten mit dem Ziel, zu Wachstum, Beschäftigung und Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie und Wirtschaft beizutragen. Solche Partnerschaften sind auch für das IPCEI-Projekt Wasserstoff geplant.

Neuer Plan für die Kreislaufwirtschaft

In der Strategie zur Kreislaufwirtschaft geht es vor allem um die Transformation des weitgehend linearen Wirtschaftssystems hin zu einem zirkulären – also der Wiederverwendung von Ressourcen in einem geschlossenen Kreislauf. Dazu investiert das Land in neue Leergutrücknahmesysteme, mehr Recycling von Getränkeverpackungen, Maßnahmen zur Steigerung der Mehrwegquoten für Getränkegebinde sowie die Errichtung und Nachrüstung von Sortieranlagen.

Fremdenverkehr will nachhaltiger werden

Bei der Umstellung auf mehr Nachhaltigkeit auch in Beherbungsbetrieben können beispielsweise deutsche Kälteanlagenbauer und Elektroinstallateure auf Aufträge für Wärmepumpen oder Photovoltaikanlagen von österreichischen Hotels hoffen.

Kontakt:
Deutsche Handelskammer in Österreich (AHK Österreich)

Quelle: Märkte der Welt Nr. 16 vom 21. April 2022

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